Duale Verrechnungspreise versuchen das Konfliktpotenzial, das zwischen der Lenkungs- und Erfolgsermittlungsfunktion gegeben ist, zu lösen. Dies geschieht, indem für die liefernden und abnehmenden Divisionen jeweils ein eigener Verrechnungspreis berechnet wird. Die Zentrale übernimmt hierbei die Ausgleichsfunktion.
Zweistufige Verrechnungspreise
Zweistufige Verrechnungspreise versuchen, die Nachteile von vollkostenorientierten Verrechnungspreisansätzen zu umgehen. Bei vollkostenbasierenden Transferpreisen werden die Fixkosten in Abhängigkeit der gelieferten Menge auf die abnehmenden Divisionen umgelegt. Für die beziehenden Bereiche stellen jene Preise die variablen Kosten dar.
Mittels zweistufiger Verrechnungspreise wird die Mengengabhängigkeit der Fixkosten umgangen. Dies geschieht unter der Annahme, dass die fixen Kosten der liefernden Einheit auch Fixkosten für die abnehmende Einheit darstellen sollten.
Bei zweistufigen Verrechnungspreisen wird somit die abnehmende Division zuerst nur mit den variablen Stückkosten je Einheit belastet. Erst später erfolgt eine periodische Fixkosten- und Gewinnbelastung. Die Fixkostenbelastung wird hierbei nach dem Kapazitätsbedarf ermittelt.
Profit Sharing
Unter der Voraussetzung, dass der Kapazitätsbedarf der abnehmenden Einheiten nicht prognostizierbar ist, eignet sich das Profit Sharing zur Verrechnung von innerbetrieblichen Gütern / Leistungen.
Beim Profit Sharing erhält der leistende Bereich zuerst nur die variablen Stückkosten des gelieferten Produkts. Erst nachdem der abnehmende Bereich das Produkt erfolgreich verkauft hat, wird der liefernden Division ein Teil des dabei erzielten Deckungsbeitrags gutgeschrieben.
In der Praxis wird das Konzept des Profit Sharings kaum angewandt, da es mit einer ganzen Reihe von Problemen verbunden ist. In den meisten Unternehmen finden auf diese Weise ermittelte Verrechnungspreise keine Akzeptanz. Gleichzeitig kann das Profit Sharing negative Auswirkungen auf die Motivation haben.