Eine gezielte Verhaltenssteuerung ist vor allem bei dezentral organisierten Unternehmungen von enormer Bedeutung. Anhand ihrer Steuerfunktion können einzelne Bereiche bzw. Entscheidungen in einzelnen Bereichen gezielt auf das Gesamtunternehmensziel ausgerichtet werden.
Das Grundproblem der Verhaltenssteuerung stellt die Prinzipal Agent Theorie dar. Als Prinzipal wird hierbei der Auftraggeber (Manager) und als Agent der Beauftragte (Abteilungsleiter, Bereichsleiter, Arbeiter) bezeichnet.
Beide Parteien streben unterschiedliche Ziele an. Diese Ziele sind vom individuellen Nutzen abhängig. Die individuelle Nutzenmaximierung kann zu Interessenkonflikten führen. Zusätzlich wird dieser Konflikt noch von der Tatsache einer asymmetrischen Informationsverteilung verstärkt. Dies bedeutet, dass aufgrund der unterschiedlichen Hierarchiestufen in den meisten Fällen kein ausgeglichener Informationsstand gegeben ist. Meist ist der Agent dem Prinzipal gegenüber bei Informationen, die vor allem die effiziente operative Steuerung betreffen, im Vorteil. In der Prinzipal Agent Theorie wird zusätzlich davon ausgegangen, dass beide Parteien über die individuelle Nutzenmaximierung und die asymmetrische Informationsverteilung Bescheid wissen.
Die Prinzipal Agent Theorie wirkt sich auch auf den Entscheidungssteuerungsbereich aus. Auch wenn man eine Einteilung der integrierten Steuerung in eine sachlich-inhaltliche Ebene sowie eine personale Ebene durchgeführt, muss man beide Teilbereiche zusammen betrachten, denn das Verhalten beeinflusst Entscheidungen, und gleichzeitig verändern Entscheidungen wiederum das Verhalten.