Dadurch, dass einzelne Bereiche anhand von Verhandlungen selbst über die Höhe von Transferpreisen entscheiden, handelt es sich bei den verhandelten Verrechnungspreisen um eine dezentral festgelegte Steuergröße.
Unter den Verrechnungspreismethoden stellt sie die mit der größtmöglichen Autonomie dar. Dies bringt Vor- und Nachteile mit sich. Aufgrund der Tatsache, dass einzelne Bereiche selbstständig agieren können, wird eine hohe Motivation bewirkt. Gleichzeitig können die einzelnen Divisionen schnellere und bessere Entscheidungen treffen, da sie gegenüber der Zentrale über einen Informationsvorsprung verfügen.
Problematisch wird es, wenn die Koordinationsfunktion aus Sicht des Gesamtunternehmens nicht bestmöglich erfüllt wird. Dies kann der Fall sein, wenn einzelne Bereiche Entscheidungen treffen, die für sie selbst optimal, jedoch nicht auf das Gesamtunternehmen ausgerichtet sind.
Verhandelte Verrechnungspreise sind somit nur dann sinnvoll, wenn zeitgleich die Möglichkeit einer zentralen Steuerung gegeben ist.