Einen einheitlichen Verrechnungspreis zur Unternehmenssteuerung gibt es nicht. Vielmehr werden unterschiedliche Verrechnungspreisansätze in einem Verrechnungspreissystem zusammengefasst. Die verschiedenen Ansätze resultieren daraus, dass jeder Bereich bzw. jedes Steuergebiet unterschiedliche Ziele verfolgt. Die einzelnen Verrechnungspreise sollten so gewählt werden, dass sie die Ziele der jeweiligen Bereiche optimal erfüllen.
In einem Verrechnungspreissystem bestehen Ursachen-Wirkungsbeziehungen. Wenn es sich hierbei um interne Verflechtungen handelt, werden diese als Verbundeffekte bezeichnet. Verbundeffekte können Kernkompetenzen darstellen und sich somit positiv auf das Gesamtunternehmensergebnis auswirken. Ursachen-Wirkungsbeziehungen können hingegen wie folgt aussehen: Durch die gezielte Wahl des optimalen Verrechnungspreises im Bereich der Koordination wird eine Prozessverbesserung bewirkt. Diese Prozessverbesserung wirkt sich direkt auf die Produktkosten sowie indirekt auf den Unternehmenserfolg aus. Werden die Kostenvorteile auf den Kunden weitergegeben, kann dies zu einer steigenden Kundenzufriedenheit führen. Gleichzeitig könnte die bewirkte Prozessoptimierung den Bereichserfolg, der die Bemessungsgrundlage bei Anreizsystemen darstellen kann, positiv beeinflussen. Indirekt kann ein Verrechnungspreis, der in erster Linie lediglich seine Koordinations- und Lenkungsfunktion erfüllen sollte, somit sogar eine Motivationssteigerung bewirken.
Verrechnungspreissysteme stehen in enger Verbindung mit der wertorientierten Unternehmensführung. Im Grunde verfolgen beide dasselbe Ziel. Bei der wertorientierten Unternehmensführung wird als oberstes Ziel die langfristige Steigerung des SHV angestrebt. Zugleich ist es die primäre Funktion von Verrechnungspreisen, eine langfristige Optimierung des Unternehmenserfolges zu bewirken. Beide streben somit eine langfristige und nachhaltige Gewinnmaximierung an.